Armut durch Bildung begegnen

FDP Solingen

Die FDP wünscht sich eine Familiengrundschule in der Stadt, an der es analog zu den Familienzentren im Kitabereich zusätzliche Angebote wie Beratung und Kurse gibt, um Familien zu unterstützen und Eltern in ihrer Erziehungskompetenz zu stärken. Dazu hat die FDP zusammen mit CDU, SPD und Grünen einen Antrag für die kommende Sitzung des Sozial- und Jugendhilfeausschusses eingebracht. In dieser Sitzung will sich die Politik schwerpunktmäßig mit der Armut und deren Bekämpfung in Solingen befassen. „Eine wirksame Armutsbekämpfung fängt mit der Bildung an. Hier gibt es immer noch viel zu tun, damit Bildungschancen nicht mehr vom Elternhaus abhängig sind. Alle Kinder müssen die gleichen Chancen auf Bildung haben. Um diese Chancen zu verbessern, müssen Schule und Jugendhilfe noch besser miteinander verzahnt werden,“ so Nina Brattig, Sprecherin der FDP im Sozialausschuss.

Im Kitabereich unterstützen die „Familienzentren“ die Eltern dabei. Hier erhalten Familien eine engmaschige Betreuung, Beratung und Unterstützung. Sie stärken die Erziehungskompetenz der Eltern und verbessern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Beim Wechsel der Kinder von der Kita zur Grundschule gehe für viele Eltern diese intensive Unterstützung verloren. Gerade für Grundschuleltern ist der enge Austausch aber genauso wichtig wie in der Kita. Doch für eine intensive Elternarbeit fehlt es den Grundschulen bislang an den notwendigen Ressourcen,“ weiß Raoul Brattig, Vorsitzender des Schulausschusses.

Der Antrag verweist darauf, dass die Stadt Aachen in einem Pilotprojekt seit 2015 zwei Grundschulen als Familiengrundschulen betreibe, was durch das Land bezuschusst werde. Die Resonanz sei durchweg positiv: „Je intensiver die Eltern in die Lebenswelt Schule eingebunden werden können, umso größer ist der Bildungserfolg ihrer Kinder,“ sagt Raoul Brattig.

Das Konzept der Familiengrundschule greife das Informationsbedürfnis von Grundschuleltern auf, stärke die Elternkompetenz und fördere die Öffnung der Schule ins Quartier. „Wir können uns sehr gut vorstellen, dass dieses Konzept auch auf Solinger Grundschulen übertragbar ist. Das solle idealerweise zunächst als Pilotprojekt stattfinden und sei mit einer Landesförderung möglich.