FDP bei Gedenkveranstaltung zum Massaker am Langenfelder Wenzelnberg vom 13. April 1945

Wenzelnberg
Gedenkveranstaltung am Wenzelnberg

Am Sonntag fand die jährliche Gedenkveranstaltung zum Massaker am Langenfelder Wenzelnberg vom 13. April 1945 statt.

Angesichts der herannahenden alliierten Befreiungstruppen beschlossen damals führende Köpfe des nationalsozialistischen Terrorregimes die Ermordung von 71 Menschen. Diese Menschen waren als politische Häftlinge in den Gefängnissen der Region inhaftiert. Der einzige Grund für deren Verfolgung, Inhaftierung, langjährige Misshandlung und letztendlicher Ermordung lag darin, dass sie den damaligen nationalsozialistischen Herrschenden missliebig waren.

Es kann nicht oft genug betont werden, dass die damals alleinregierende Partei gute zehn Jahre zuvor von einer Mehrheit der deutschen Bevölkerung demokratisch in Regierungsverantwortung gewählt wurde.

Der Leichlinger Bürgermeister Frank Steffes mahnte in seiner Rede, dass das Gedenken an dieses Verbrechen und allen anderen Verbrechen dieser Zeit niemals erlöschen darf. Dem zunehmenden Unwissen über die Geschehnisse in den Jahren 1933 – 1945 müsse wirksam begegnet werden.

Es sei vielmehr eine gesellschaftliche Aufgabe, dass das Erinnern an die Geschehnisse dieser dunklen Zeit unbedingt aufrechterhalten werden müsse. Angesichts der immer weniger zur Verfügung stehenden Zeitzeugen müssten dafür andere Mittel gefunden und neue Wege gegangen werden.

Bürgermeister Steffes verlas bewusst die Namen der Menschen, die dieses Massaker vom 15. April 1945 angeordnet hatten. Damit machte er deutlich, dass die Ursache für Verbrechen einzig in menschlichem Verhalten zu finden sei. Der Verantwortung dafür könne man sich weder entziehen, noch sei diese zu relativieren - weder als verantwortlicher Täter noch als nachfolgende Generationen, die ihre Lehren daraus zu ziehen haben.

In diesem Zusammenhang verwies Steffes auf das bekannte „Vogelschiss-Zitat“ von einem der führenden Köpfe der AfD, der Partei, die mittlerweile entsprechend dem Mandat eines Fünftels der Bevölkerung im deutschen Bundestag vertreten ist.

Dem Appell des Bürgermeisters, die Vergangenheit nicht zu vergessen und zu verdrehen, sondern eine verantwortungsbewusste Erinnerungskultur zu leben, schließen wir uns als Solinger Freie Demokraten ausdrücklich an.

Es braucht in allen Parlamenten mehr als je zuvor eine liberale Stimme, die auf Freiheit, Verantwortung, Rechtsstaatlichkeit und Selbstbestimmung setzt!

Die Veranstaltung schloss würdevoll mit dem gemeinsamen Singen des Moorsoldaten-Liedes, angestimmt und mit Gitarre begleitet von Leichlinger Schülerinnen.

 

Ein Bericht von Jens Kern, Vorstandsmitglied der FDP Solingen

Redaktion: Richard Collings