FDP sieht Vorschlag der CDU kritisch, steht aber einer Prüfung nicht im Wege

Foto: Stadt Solingen

„Mit dem Grundsatzbeschluss wird ja noch kein Beschluss zur Durchführung getroffen, sondern erst einmal eine Reihe von Prüfaufträgen in Gang gesetzt. Dabei kann man auch verschiedene Varianten prüfen. Am Ende muss der Rat darüber entscheiden, welche Variante für den Sport und für die Stadtentwicklung am besten geeignet ist und welche finanziell und wirtschaftlich tragbar ist. Wenn die CDU ihren Antrag in diesem Sinne als Ergänzung des Prüfauftrags versteht, können wir da mitgehen,“ sagte der Fraktionsvorsitzende der FDP, Jürgen Albermann.

Aus Sicht der FDP ist es wichtig, jetzt den Grundsatzbeschluss für den Neubau einer Sport- und Eventarena zu treffen und keine Zeit durch weitere Verzögerungen zu verlieren. „Der BHC braucht Klarheit, ob er auf eine Heimspielstätte in Solingen setzen kann oder nicht. Wenn nicht, könnte in baldiger Zukunft Düsseldorf die neue Heimat des BHC werden. Das wäre ein großer Verlust für das Bergische Städtedreieck,“ warnt Dr. Robert Weindl, sportpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion.

Die Freien Demokraten sind aber skeptisch, ob die Finanzierung und Wirtschaftlichkeit des CDU-Vorschlags, der die Sanierung der Klingenhalle mit 2400 Zuschauerplätzen als auch den Neubau einer Sport- und Eventarena mit  5000 bis 8000 Plätzen vorsieht, überhaupt darstellbar ist. „Der Vorschlag der Verwaltung ist ja nur deshalb finanzierbar, weil die notwendige Sanierung der Klingenhalle zugunsten des Neubaus einer Sport- und Eventarena eingespart werden kann. Und für den Schul- und Vereinssport brauchen wir keine Halle mit 2400 Plätzen,“ gibt Robert Weindl zu Bedenken. „Die von der CDU angegebenen Sanierungskosten sind mit 7- bis 8 Millionen auch viel zu niedrig angesetzt,“ kritisiert Weindl. „Damit können nur die dringlichsten Maßnahmen vorgenommen werden. Für eine langfristige Nutzung der Klingenhalle müssen wir 20 Mio. EUR und mehr investieren. Damit aber rückt die Finanzierung des gesamten Vorhabens in Gefahr.“

Auch der Vorschlag der CDU, die neue Arena zusätzlich für den Eissport nutzen zu wollen, ist aus Sicht der Freien Demokraten wenig überzeugend. Die Solinger Eissportvereine brauchen feste Trainingszeiten, die in der neuen Arena aber nicht zur Verfügung stehen können, wenn dort regelmäßig Veranstaltungen durchgeführt werden. „Ohne diese Veranstaltungen wäre die Arena wirtschaftlich nicht zu betreiben und wäre auf hohe jährliche Zuschüsse der Stadt angewiesen. Geld, das die Stadt gar nicht hat. Wir wollen die Kosten für die neue Sport- und Eventarena nicht in die Höhe treiben. Eine Grundsteuererhöhung wäre dann wohl nicht mehr aufzuhalten. Das ist nicht im Sinne der FDP,“ so Albermann.

„Die Überlegungen zur verkehrlichen Anbindung im CDU-Antrag sind aus unserer Sicht konstruktiv und sollten auf jeden Fall geprüft werden,“ sagt Albermann. „Die FDP teilt auch die Forderung, Hallen- und Sportplatzkapazitäten für den Schul- und Vereinssport zu sichern. Dafür muss im Rahmen der Prüfung eine Lösung gefunden werden. Anders als die CDU sind wir da aber ergebnisoffen,“ beschreibt Albermann die Haltung der FDP.