FDP: Spielgruppen sind keine Lösung, sondern Rückschritt in alte Zeiten

Die FDP-Fraktion Solingen kritisiert den schleppenden Ausbau von Kindertagesstätten. „Angesichts von 950 Kindern, die beim Kampf um einen Betreuungsplatz in einer Kita auch in diesem Sommer leer ausgehen, ist das Spielgruppenangebot der Stadt ein hilfloser Versuch, der Kitamisere etwas entgegenzusetzen,“ sagt Julius Sommer, jugendpolitischer Sprecher der Fraktion. „Für eine Entschärfung des Kita-Platzproblems sorgt das Angebot eher nicht. Das Spielgruppenangebot entspricht weder dem Bedarf an Betreuungsstunden berufstätiger Eltern, noch dem Bildungsanspruch des Kinderbildungsgesetzes (KIBIZ). Auch wenn das Angebot gut gemeint und aktuell besser als nichts ist, darf der zwingende Handlungsdruck nicht nachlassen,“ sagt der Fraktionsvorsitzende Jürgen Albermann. Die Fraktion warnt davor, mit weiteren Spielgruppenangeboten von der Betreuungslücke abzulenken.
Die Freien Demokraten fordern nachdrücklich, dass der Kita-Ausbau schneller als bisher erfolgt, um den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz in Solingen gewährleisten zu können. „Da es zunehmend schwieriger wird, städtische Flächen zu finden und entsprechend zu nutzen, erscheint es aus unserer Sicht sinnvoll, verstärkt private Flächen und andere Träger mit ins Boot zu holen und auch über die Einrichtung von Kitas im Gebäudebestand nachzudenken, denn hier gibt es noch Potential,“ sagt Sommer.
Albermann: „Natürlich arbeitet die Stadt in den letzten Jahren hart daran, die Angebotslücke zu schließen, jedoch gelingt es ihr bislang nur bedingt. Deshalb erscheint es folgerichtig, verstärkt auf Kooperation zu setzen, denn die Stadt muss eben nicht alles alleine bauen und bebauen.
Auch bei der Suche nach Personal muss die Stadt mehr tun, um Fachkräfte für die Kitas zu gewinnen. So wie Unternehmen angesichts des Fachkräftemangels viele Anstrengungen unternehmen, um qualifizierte Bewerber und Bewerberinnen zu finden und an sich zu binden, muss auch die Stadt ihre Personalakquise und ihr Ausbildungsangebot den Anforderungen des Fachkräftemangels anpassen und den Beruf sowie den Standort Solingen für Erzieher und Erzieherinnen attraktiv machen. Fehlende Kitaplätze schrecken eher ab.