Wie steht es um die Wärmeversorgung in Solingen?
Die FDP-Fraktion Solingen will mit einer Anfrage den Sachstand möglicher Konzessionen für Bohrungen für Erdwärmepumpen im öffentlichen Raum in Erfahrung bringen.
„Für die Dekarbonisierung der Wärmeversorgung in Solingen werden in den kommenden Jahren in großem Umfang Wärmepumpen installiert werden müssen“, sagt Carsten Raupach, umweltpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion. „Um den dafür notwendigen Ausbaubedarf des Stromverteilnetzes zu reduzieren, könnte es hilfreich sein, wenn statt Luftwärmepumpen überwiegend Erdwärmepumpen installiert würden.“
Fraktionsvorsitzender Jürgen Albermann: „Luftwärmepumpen erfordern einen viel stärkeren Ausbau des Stromnetzes als der Betrieb von Erdwärmepumpen. Gerade an sehr kalten Tagen mit einem besonders hohen Wärmebedarf der Gebäude ist die Effizienz von Luftwärmepumpen besonders schlecht. Bei arktischer Kälte hat eine Luftwärmepumpe eine Leistungszahl von weniger als 2, eine Erdwärmepumpe mit gut 10° Bodentemperatur weiterhin eine Leistungszahl von 4-5; das heißt, diese ist mehr als doppelt so effizient. Dementsprechend weniger Strom wird an solchen Tagen benötigt und dementsprechend kleiner ist die Spitzenlast, auf die das Stromnetz ausgelegt werden muss.“
Vor diesem Hintergrund möchte die FDP-Fraktion zur kommenden Sitzung des AKUMW Antworten von der Verwaltung auf die Frage, wie viele Erdbohrungen für Wärmepumpen in Solingen bisher genehmigt und erfolgreich durchgeführt wurden? Wie viele Bohrungen nicht funktionierten und was über die Gründe bekannt ist?
Raupach: „In diesem Zusammenhang ist es auch interessant zu wissen, wie viele Bohrungen erst gar nicht genehmigt wurden und welche Regelungen der neue Konzessionsvertrag mit dem Verteilnetzbetreiber für das Stromnetz hinsichtlich Wärmepumpen vorsieht?“
Die FDP-Fraktion möchte weiter von der Verwaltung wissen, in welchem Umfang sich die auch in Solingen erforderlichen Investitionen in das Stromnetz reduzieren lassen würden, wenn flächendeckend statt Luft- Erdwärmepumpen zum Einsatz kämen.